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Der Unterschied zwischen Eigentum und Besitz

  • rechtswissen
  • 9. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Nov. 2024

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Im täglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Eigentum und Besitz oft synonym verwendet, doch im juristischen Kontext bedeuten sie etwas völlig Unterschiedliches. Der Unterschied zu verstehen ist wesentlich, um die Rechtsbeziehungen von Personen zu Gegenständen richtig einordnen zu können.


Eigentum – Das umfassende Recht

Eigentum ist das umfassende Recht an einer Sache. Gemäß § 903 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) hat der Eigentümer das Recht, „mit der Sache nach Belieben zu verfahren und andere von jeder Einwirkung auszuschließen“. Das bedeutet, der Eigentümer darf über die Sache verfügen, sie verkaufen, verschenken, verändern oder auch zerstören. Eigentum stellt also das volle rechtliche Herrschaftsrecht über eine Sache dar.


Beispiel: Wenn Sie ein Auto besitzen und dessen Eigentümer sind, können Sie entscheiden, es zu verkaufen, zu verleihen oder es zu behalten. Dieses Recht kann Ihnen niemand ohne Weiteres nehmen.


Besitz – Die tatsächliche Herrschaft

Im Gegensatz zum Eigentum ist Besitz kein umfassendes Recht, sondern beschreibt die tatsächliche Sachherrschaft. Der Besitzer ist die Person, die eine Sache unmittelbar in ihrer Verfügungsgewalt hat. Besitz ergibt sich also nicht aus einem Eigentumsrecht, sondern aus dem physischen Umgang mit einer Sache.


Beispiel: Wenn Sie ein Auto mieten, sind Sie der Besitzer des Autos, weil Sie es tatsächlich nutzen und fahren können. Der Eigentümer des Autos ist jedoch die Vermietungsfirma.


Eigentum vs. Besitz

Der Kernunterschied liegt also in der Art der Kontrolle, die man über die Sache hat. Besitz ist physisch und praktisch, während Eigentum rechtlich ist. Eine Person kann Besitzer einer Sache sein, ohne ihr Eigentümer zu sein (wie im Fall von Mietverhältnissen), und man kann Eigentümer einer Sache sein, ohne sie zu besitzen (beispielsweise wenn man sein Auto in einer Werkstatt reparieren lässt).


Rechtliche Konsequenzen

Diese Unterscheidung ist besonders wichtig bei rechtlichen Auseinandersetzungen, beispielsweise wenn es um Diebstahl oder Schadensersatz geht. Der Eigentümer einer Sache hat andere rechtliche Mittel zur Verfügung als der bloße Besitzer. Ebenso sind die rechtlichen Pflichten unterschiedlich, wie etwa bei der Haftung für Schäden.

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